Mit Feder und Verstand
  Im Wald
 

Im Wald


Ich bin müde, ich bin träg,
wo ist nur mein Weg?
Ich irre auf dunklem Pfad,
weiß mir keinen Rat.
 
Die Dunkelheit herrscht überall,
in der Finsternis hilft nur der Schall,
einer vertrauten hellen Stimme,
die leitet meine stumpfen Sinne.
 
Wie ich sehne mich nach einem Licht,
doch gewährt man es mir nicht,
dass ich finde mein erhofftes Ziel,
zu ändern, welch Entscheidung, die ich fiel.
 
Eine Laterne schwankt hinter dem Baum,
in mir keimt Freude, ich glaube es kaum.
Eine feuchte Nase riecht an meiner Hand,
ich hätte den Hund fast nicht erkannt.
 
Mit schwerem Schritt und trüben Augen,
soll meine Rettung sein, kann ich es glauben?
Seine Finsternis schwindet nicht,
auch wenn er hat der Laterne Licht.
 
Seine Stimme, die ist rau und leise,
keine Rettung, nein, nicht auf diese Weise.
Mein Retter ist nicht blind,
und auch kein kleines Kind.
 
Hinter des Mannes Schatten kommt hervor,
ein Kind, das seine Hoffnung schon früh verlor.
Die blasse Haut, wie die eines Toten,
ihm war die Freude verboten.
 
Noch bevor sie mich entführen können in ihre Schlucht,
in der sie kämpfen, verbaut ist ihnen jede Flucht,
wird der Himmel von Farben erfüllt,
der Wald um mich herum enthüllt.
 
Ein glühender Ball klettert am Horizont hinauf,
ich fliehe vor den Geistern in schnellem Lauf,
dem Morgen entgegen, hinein in den Tag,
an die Ängste der Nacht ich gar nicht denken mag.
 
Ich finde den Weg aus dem fürchterlichen Wald,
ich bin in Sicherheit, bald.
Ich sehe einen Hof mit Kühen und einer kleinen Mauer,
ich komme keuchend an bei dem verwunderten Bauer.
 
„Du kommst aus dem Wald der Ängste,
aus dem nie zurückkehrten der Ritter auf stolzem Hengste,
mit seinem Knappen, der sein Leben verlor,
der starb im nahen Moor?“
 
Ich bitte um Aufnahme, und ein Lager,
ich bin vor Durst und Hunger ganz mager.
Ich sehe ein letztes Mal zurück zum finstren Ort,
sehe den Blinden und das Kind, sie gehen fort.
 

© Bianca Klose


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